Implantat mit Knochenaufbau

Filed Under (Zahnersatz) by admin on 14-03-2013

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Die meisten Menschen erleiden im Laufe ihres Lebens Zahnverluste, sei es durch Unfälle, durch Karies oder Parodontose. Eine Möglichkeit für Zahnersatz sind Implantate. Dabei ist Knochenschwund im Kiefer ist ein häufiges Problem bei deren Einsatz.

Aus Ersparnisgründen oder weil keine weiteren Beschwerden auftreten, wird der verlorene Zahn häufig nicht sofort durch eine Prothese oder Brücke ersetzt. Oder eine Brücke liegt nicht richtig auf dem Kiefer auf. Ganz ohne Belastung oder von einer wackligen Brück strapaziert, bildet sich der Kieferknochen jedoch zurück, er atrophiert. Das kann dazu führen, dass die Gesichtszüge förmlich einfallen.

Auch wenn schon eine starke Atrophie des Knochens stattgefunden hat, macht ein Kieferknochenaufbau den Einbau eines Implantates möglich. Allerdings ist ein solcher Eingriff anspruchsvoll und der Patient muss mit einigen Beeinträchtigungen rechnen.

Ist der Kieferknochen nicht breit genug für das Implantat, kann mit während der Operation anfallendem Knochenmehl oder durch Abschaben von Knochenspänen vom Kieferkamm Substanz gewonnen werden. Mit Hilfe spezieller, vollständig abbaubarer Membranen wird der so behandelte Kieferbereich bis zur vollständigen Einheilung geschützt. Zuweilen kommt dabei auch künstliches Knochenersatzmaterial zum Einsatz.

Weiterhin können Bone-Spreading oder Bone Splitting angewendet werden, also eine Knochenspreizung in unterschiedlichen Graden. Mit Spezialgeräten wird der Knochen gespalten, das Implantat in diesen Spalt eingebracht, entstandene Hohlräume mit Knochen oder Ersatzmaterial gefüllt. Doch die so eingesetzten Implantate sind erst nach einem monatelangem Einheilungsprozess stabil und belastbar.

Ein weiteres mögliches Verfahren, die Knochenblock-Transplantation, besteht darin, an anderer Stelle Knochensubstanz zu entnehmen und mit winzigen Schrauben am Kiefer zu fixieren. Auch hier ist eine längere Heilungsphase erforderlich. Entnommen werden solche „Ersatzteile“ entweder vom Unterkieferast oder auch vom Beckenkamm.

Die Tendenz gesunder Knochen, Hohlräume und Brüche zu „füllen“, ist im Prinzip der gleiche Prozess, der auch Brüche heilen lässt. Diese natürliche Reaktion des Körpers macht man sich auch bei den diversen anderen Verfahren des Knochenwiederaufbaus zu Nutze: Bei der Distraktionsgenese, dem Sinus-Lift oder der Hohlraumtechnik wird die Kallus-Bildung durch Anheben einer Knochenspange jeweils provoziert und gezielt genutzt, um einen vertikal zu niedrigen Kieferknochen aufzubauen.