Moderne Kariesbehandlung
Filed Under (Behandlungen) by admin on 24-03-2013
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Karies ist längst als Zivilisationskrankheit akzeptiert. Bakterien lösen die Zahnfäule, das Stoffwechselprodukt der Bakterien sind Säuren, die dem Zahnschmelz Mineralien, vor allem das Kalzium entziehen.
Die konservative Behandlung von Karies besteht darin, den erkrankten Bereich des Zahns mit dem Bohrer zu entfernen und dann eine Füllung einzubringen, die je nach Zusammensetzung mehrere Jahre oder auch Jahrzehnte hält. Dabei geht jedoch auch immer ein wenig gesunde Zahnsubstanz mit verloren.
Die invasiven Methoden haben jedoch oft nur begrenzten Erfolg. Irgendwann, sei es auch im höheren Alter, bricht sich Karies häufig erneut in bereits befallenen und behandelten Zähnen aus.
Ist es möglich, dass Karies durch eine Wiedereinlagerung der Mineralien gestoppt oder gar geheilt werden könnte?
Dazu gibt es aktuell eine ganze Reihe von Studien.
Vorbeugung ist noch immer die beste Medizin: An erster Stelle steht hier die Mundhygiene, das gründliche Putzen von Zähnen und Zunge. Was ebenfalls hilft: Eine möglichst zuckerarme, gesunde Ernährung.
Schon in der Phase, in der bei Kindern die Backenzähne durchbrechen, raten moderne Experten zur Fissuren-Versiegelung mit Fluorid- oder Chorhexidin-Lacken. Dem voraus sollte bereits eine erste gründliche professionelle Zahnreinigung gehen, um die Bildung von Plaque im Vorfeld niedrig zu halten.
Fluorid bewirkt den erwünschten Wiedereinbau von Calzium- und Phosphat in den Zahnschmelz. Mit dem Einsatz von Fluorid könnten sogar erste Läsionen, Ansätze von Karies, gestoppt und eventuell geheilt werden. Dabei ist der direkte Kontakt mit dem Zahnschmelz wirksamer als die Einnahme von Fluorid-Tabletten.
Liegt bereits Karies im Anfangsstadium vor, wird heute bei kleinen oder ängstlichen Patienten die innovative ICON-Methode eingesetzt:
Die befallene Stelle am Zahn wird mit Chlorwasserstoff (HCL)-Gel aufgeraut und getrocknet. Das anschließend aufgebrachte Kunststoffinfiltrat verschließt nun die Poren. Die Aushärtung erfolgt mit Licht. Die reparierte Stelle ist nahezu unsichtbar. Die Vorteile: Gesunde Zahnsubstanz bleibt erhalten, Bakterien können nicht mehr in den Zahn eindringen und weiter Schaden anrichten, und das unangenehme Bohren entfällt. Noch fehlen jedoch Erkenntnise über die Effizienz und Haltbarkeit dieser vielversprechenden Methode.